Homeoffice als neue Routine

Die Arbeitskultur in Deutschland hat sich nachhaltig verändert, denn auch nach dem Ende der Covid-19-Pandemie ist Homeoffice kein Ausnahmezustand mehr, sondern gehört inzwischen für viele Beschäftigte und Arbeitgeber*innen zum Alltag.

Zuletzt aktualisiert: 06.04.2023

Die Arbeit in Präsenz und im Homeoffice hat jeweils situationsbezogene Vor- und Nachteile.

Vorteile

  • Beschäftigte sparen Fahrzeiten und -kosten.
  • Sie können zudem aufgrund der höheren zeitlichen Flexibilität Beruf und Privatleben besser vereinbaren.
  • Für Beschäftigten mit Einschränkungen verbessert sich die Möglichkeit, am Arbeitsmarkt teilzunehmen, denn das Zuhause ist in der Regel bereits bestimmten Bedürfnissen angepasst.
  • Arbeitgebende haben geringere Grundkosten für Büroräume oder Ausstattung.
  • Und natürlich profitiert auch die Umwelt durch ein vermindertes Verkehrsaufkommen oder weniger klimatisierte Büroflächen.

Nachteile

  • Das Arbeiten im Homeoffice kann durchaus dazu führen, dass der Teamzusammenhalt “bröckelt” und auch die Bindung an das Unternehmen kann leiden.
  • Wie sieht es außerdem mit dem Datenschutz im Home-Office aus, vor allem, wenn Mitarbeiter mit sensiblen Daten arbeiten?
  • Für die Mitarbeiter kann sich die Arbeit im Homeoffice ohne persönliche Kontakte zu den Kollegen und Vorgesetzten negativ auswirken, denn bestimmte Entwicklungen oder Stimmungen im Unternehmen bekommt man eben nur im persönlichen Gespräch (und wenn es der “Pausentratsch” ist) mit. Und auch der zwanglose Austausch von Ideen oder die Hilfe bei Problemlösungen ist gemeinsam vor Ort oft einfacher und schneller zu lösen.
  • Hinzu kommt, dass Mitarbeiter im Homeoffice ihre hohe Selbstbestimmung oft sehr genießen, dann aber auch dazu neigen, die Grenze zwischen dienstlicher und privater Zeit nicht mehr klar zu ziehen und im Extremfall sogar auf eine Krankschreibung verzichten (denn sie sind ja sowieso Zuhause) und ihre Erkrankung “nebenbei” auskurieren.

Eine erfolgreiche Homeoffice-Strategie fordert also beide Seiten. Nachfolgend ein paar Vorschläge, wie es gut laufen kann.

Für Arbeitgeber:innen

  • alle nötigen technischen und sonstigen Mittel zur Verfügung stellen (wichtig: Datensicherheit nicht vergessen!)
  • alle arbeitsrechtlichen Fragen und Ansprüche vorab klären
  • Vereinbarungen zu erwarteter Arbeitsleistung treffen
  • praktische Umsetzbarkeit von Aufgaben abklären
  • Arbeits- und Pausenzeiten regeln
  • Kommunikationswege und Erreichbarkeit klären
  • regelmäßige virtuelle Meetings oder Telefonkonferenzen (z. B. tägliche Morgen-Telefonkonferenz) organisieren
  • regelmäßige Treffen im Unternehmen planen
  • Und „last, but not least“: Den Mitarbeiter*innen ab und zu auch Wertschätzung und/oder Verständnis für die speziellen Probleme im Homeoffice zeigen – das stärkt die Bindung an das Unternehmen!

Für Arbeitnehmer:innen

  • eine gewissen Routine für den Tagesablauf festlegen
  • auch Zuhause feste Arbeitszeiten einhalten
  • Ziele für den Tag klären
  • Ablenkungen ausschalten, wenn möglich einen separaten Arbeitsplatz abtrennen
  • regelmäßige Pausen einlegen, sich zwischendurch bewegen und gesund ernähren
  • offene Fragen mit der Firma bzw. Kolleg*innen rechtzeitig klären und auch Probleme ansprechen
  • regelmäßige Treffen im Unternehmen nutzen