5. Businessplan
Nachdem wir die Geschäftsidee, die Positionierung, die Zielgruppen und potentiellen Kunden sowie die Wettbewerbssituation vorerst positiv bewertet hatten, sind wir zur Ausarbeitung eines Businessplans übergegangen.
Der Businessplan spiegelt das Gründungsvorhaben wieder.
Er ist notwendig u. a. für das Bankgespräch und dient z. B. auch als Basis für die Beurteilung der Geschäftsidee für das Arbeitsamt (Überbrückungsgeld).
Die bedeutendste Funktion des Businessplans erkennt man allerdings meistens erst im Nachhinein: Man wird nämlich gezwungen, sich mit allen wichtigen Aspekten der Gründung auseinanderzusetzen (Idee, Kunden, Markt, Liquidität, Investition, Finanzierung, Marketing, Werbung, Kalkulation, Rentabilität, Tragfähigkeit).
Und auch wenn manche Dinge sich in der Realität anders entwickelt haben als im Businessplan angenommen, hilft mit der Businessplan noch heute! Ich hatte ja bereits bei der Erstellung verschiedene alternative Ideen und Konzepte diskutiert und ausgearbeitet, so dass ich heute viel flexibler auf Probleme und Herausforderungen reagieren kann. In den nachfolgenden Punkten habe ich mal ein bisschen genauer aufgeschrieben, an was ich alles denken und was ich beachten musste, um einen ordentlichen Businessplan erstellen zu können.
Hinweis:
Den Businessplan von einem “Außenstehenden” erarbeiten zu lassen, ist natürlich bequem und viel einfacher. Aber wirklich helfen kann der Bussinesplan nur, wenn man selber weiß, wie welche Zahlen zustande kommen und warum man diesen und nicht jenen Weg gewählt hat.
Das heißt natürlich nicht, dass man auf Hilfe verzichten sollte – ein fachmännischer Rat kann nie schaden!
Aber das muss eben immer in Form einer Zusammenarbeit erfolgen.
Gliederung Businessplan
Kurzzusammenfassung (max. 2 Seiten)
Gründerpersönlichkeit
- Persönliche Angaben, Lebenslauf
- Fachliche und persönliche Qualifikation
- Familiäre Situation
Der Unternehmensgegenstand
Marktsituation
- Marktpotenzial, -entwicklung
- Trends, Veränderungen
- Marktlücken
- Kunden
- Wettbewerb
- Lieferanten
- Besondere Voraussetzungen für das Vorhaben
- Gewerberechtliche Bestimmungen, Genehmigungen
Qualifikation, Eignung des Unternehmens
Unternehmensorganisation
- Rechtsform
- Standort
- Organisation
- Personal
Marketingplan
- Vision / Ziele
- Strategische Ausrichtung, Zielgruppen
- Kernkompetenzen, Wettbewerbsvorteile, Positionierung
- Produkte / Dienstleistungen
- Preise
- Vertriebsorganisation
- Kommunikation
- Absatz / Umsatzplanung
Unternehmensplanung
- Kapitalbedarf
- Kostenkalkulation
- Betriebsmittelbedarf
- Gründungskosten
- Lebensunterhalt
- Finanzierungskonzeption
- Rentabilitätsrechung
- Überschuss / Cashflow – Rechung
- Tragfähigkeit
- Liquiditätsplanung
Maßnahmenplanung
Typische Fehler im Businessplan aus Sicht der Kreditinstitute
- Mangelnde persönliche Qualifikation
Ein Gründer muss fachlich und persönlich geeignet sein, das Unternehmen zu führen. Hierzu gehören berufliche Qualifikationen, wie z. B. eine Meisterausbildung, Berufserfahrung, Fortbildung usw., aber auch zwingend kaufmännische Kenntnisse und Führungsfähigkeiten.
- Fehlende Markt- und Wettbewerbskenntnisse
Kreditsachbearbeiter verfügen häufig über sehr gute Markt- und Wettbewerbskenntnisse in den Branchen ihrer Region. Außerdem stehen ihnen Branchenkennzahlen usw. zur Verfügung. Wenn der Banker das Gefühl hat, der angehende Unternehmer kennt sich in seinem Markt nicht aus, wird er sich schwer tun, ihm einen Kredit zu geben.
- Unklare Vorstellungen über die Finanzierung
Der Gründer, der zur Bank geht, will Geld. Die Basis ist eine genaue Planung der Investitionen, der Kosten, eine Aufstellung von Eigenkapital und Sicherheiten, sowie eine klare Vorstellung darüber, welche Summe man von der Bank benötigt und welche Summen aus anderen Quellen fließen sollen. Wer viel Eigenkapital einbringt, glaubt an sich. Dem Banker fällt es dann auch leichter, einer Finanzierung zuzustimmen.
- Schlechte Präsentation
Der Gründer muss sein Konzept sehr gut kennen und alle sich daraus ergebenden Fragen beantworten können. Auch wenn der Gründer Hilfe bei der Erstellung des Businessplans in Anspruch nimmt, sollte er den Plan eigenhändig erstellen. Mit dieser Sicherheit und dem Glauben an sein Konzept wird die Präsentation wahrscheinlich ein Erfolg.
- Unübersichtliches Konzept
Das Konzept sollte klar gegliedert sein, einfach und verständlich im Ausdruck und nicht zu lang sein. Eine Zusammenfassung sollte bereits die entscheidenden Informationen enthalten.
Der Geschäftsplan einer fiktiven Firma soll hier als Beispiel für die Erstellung eines Geschäftsplanes dienen.
Er umfasst alle wesentlichen und notwendigen Bestandteile, die natürlich – je nach geplanter Firma – für das eigene Konzept angepasst werden müssen.
Beachten Sie auch, was laut Bewertung eines Gutachters (Seite 24-25) noch ausbaufähig bzw. zu verbessern wäre. Denn die Sichtweise eines Außenstehenden ist oft anders als die eigene …
Muster Businessplan (923 KB)
Die Schritte im Überblick
1. Hallo Existenzgründer
2. Macht einfach mit und hört mir zu, warum ich mich selbstständig gemacht habe
3. Informationen und gute Beratung sind die halbe Gründung
4. Die Geschäftsidee
5. Businessplan
6. Der Markt
7. Geschäftsmodell
8. Unternehmensplanung
9. Kapitalbedarfsplanung
10. Finanzbedarf
11. Finanzierungsquellen
12. Erfolgsrechnung
13. Liquiditätsplanung
14. Markteinführungskonzept (Kundengewinnung)
15. Formale und Rechtliche Fragen
16. Das Bankgespräch
17. Der Start
18. Meine persönliche Erfolgsbilanz